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Achtsamkeit, Allgemein, Life Hacks

Alarmzustand Anxiety

Mit allem was in uns passiert und mit allem was um uns herum passiert, kommen mehr und mehr Menschen an ihre Grenzen. (Vielleicht war es auch immer so? )

So viele Menschen greifen nun regelmäßig auf Betäubungsmittel, Pharmazeutika, Drogen, Ablenkungsmöglichkeiten und generell Süchte. Das kann alles sein von Alkohol und Cannabis bis hin zu Nahrung, Handy und alle weiteren zwanghaften Gewohnheiten (Zucker ist auch eine Droge). Schlussendlich sind es Süchte, ohne die der Mensch nicht mehr kann. Es geht hauptsächlich darum zu funktionieren, alles störende zu verdrängen. Fängt ja schon damit an, dass man bei Halsschmerzen sofort Ibuprofen nimmt. (Häh!?) – anderes Thema.

Verdrängen/Verleugnung bringt als Erwachsene auf Dauer selten was!! Der Schmerz  unserer Traumatas, die Krankheit wächst in uns weiter und zerstört uns mit der Zeit von innen. Wenn wir Glück haben, tritt uns das Leben irgendwann so stark in den Arsch (meist über eine Krise) bis wir das begreifen. Oder wir werden dadurch sehr krank und können unser Leben nicht mehr voll leben. Also bringt es nichts. Sooner oder later wirst du dem konfrontieren müssen, wenn du deine Chance greifen möchtest.

Anxiety vs. Alarmzustand

Laut Dr. Russell Kennedy, entsteht Anxiety (mir fehlt ein passendes Deutsches Wort) im Kopf. Anxiety hat kein Schmerz, denn du könntest an deinem eigenen Hirn rumschnibbeln und nichts davon spüren. Anxiety sei jedoch mit dem „Alarmzustand“ im Körper verbunden. Und dieser Alarmzustand ist in deinen Zellen gespeichert, vom ursprünglichen Trauma. Das bedeutet, jedes Mal wenn du von Panikattacken heimgesucht wirst, dein Körper tatsächlich Alarm schlägt. Starke Gefühle der Angst, Ohnmacht, Kontrollverlust (wieder das Thema Kontrolle, ich sag ja, das ist mein Thema! Mehr dazu im anderen Artikel). Das kann uns körperlich in so einem Zustand wieder versetzen, denn viele von uns hatten dies schon als Kind erlebt. (Laut Dr. Gordon Neufeld kommt Anxiety immer ursprünglich von Trennungstrauma). Und abgesehen von den vielen Drogen und Ablenkungstechniken, werden viele Menschen dazu ermutigt über Gedanken diesen Alarmzustand wegzurationalisieren. Das funktioniert jedoch nur bedingt.

Und haben wir uns dadurch tatsächlich ganz geheilt?

Was ist denn der Unterschied zwischen Erkenntnis und Wissen? Das eine ist im Kopf, das andere spürst und lebst du in deinem ganzen Körper.

Die Theorie, dass viele von uns vergessen haben auf unser Körper zu hören und unsere Gefühle zuzulassen, kann ich von meiner Erfahrung nur bestätigen. Jedes Mal wo wir in unserem Leben (auch als Baby), ein Trauma erlebt hatten werden unsere Anteile gespalten. Und es gibt so viele Möglichkeiten zu heilen, aber einen Nenner findet sich in jedem wieder: das innere Ich. Das Fühlen. Das unterscheidet das Wissen (denken/Hirn) mit der Erkenntnis (fühlen/Körper).

Und anstatt unsere Panik mit dem Verstand wegzurationalisieren, ist vielleicht die Lösung viel simpler und zweifach. Zudem natürlich auch schmerzhaft. Es geht darum dich deiner inneren Stimme liebevoll zu öffnen. Ohne Erklärung. Ohne Begründung. Nur Gefühl.

Und wie in meiner Surferfahrung…das kann Jahre dauern! Vor allem wenn du dabei warst jahrelang deine Gefühle zu verdrängen! Aber halte mal deine Vision vors Auge: willst du wirklich lieber den Rest deines Lebens auf Betäubungsmittel angewiesen sein und dein Leben dadurch aufs Spiel setzen? Oder willst du dich jetzt für ein paar Jahre damit dich auseinandersetzen. Für ein und allen mal! Freiheit.

(Nur kurz dazu: bitte nicht falsch versehen. Ich finde Pharmazeutika und Drogenmittel wichtig und gut, alles hat sein Platz! Und wenn der Schmerz zu viel und der Körper zu erschöpft ist, soll man sich definitiv diese Pause gönnen! Ich denke zum Beispiel auch, dass erschöpfte Eltern bei Kleinkindern hin und wieder ruhig kiffen sollten. Ich bin überzeugt da gäbe es z.B. wenigere Schütteltraumatas. Krankhaft wird’s, meiner Ansicht nach, wenn es chronisch ist.)

Meine Wege aus dem Alarmzustand

Also immer wenn du z.B. auch getriggert wirst und eine Panikattacke droht: Krise, Verlustangst, Herzschmerz, Isolation, etc…das ist deine Chance in die Heilung zu gehen. So habe ich das gemacht. Vor allem als mich mein Partner kurz keine Beachtung schenkte oder länger weg war oder mal ein Mädel geschäftlich traf…drohte mein Körper zu ersticken. Ich wollte ihn aber damit nicht belasten, er ist stets treu und vertrauenswürdig gewesen. Das war MEIN Thema. Und ich durfte in die Unbequemlichkeit dieses Zustandes dann erstmal verweilen, mich gedulden, und über das Konfrontieren auch lösen.

Ich fasse mich hier kurz:

Bring it on! : Bei einer Panikattacke/Anxiety droht unsere Welt zu kippen. Der Herz rast, der Atem stockt und du siehst schon die Tsunamiwelle an Sorgen und Gedanken vor dir, drohend. Zwing dich aus der Opferrolle raus! Hier ist unser Verstand absolut notwendig. Nimm wieder (etwas) Kontrolle über die Situation und sag dem Anxiety innerlich: Okay, komm her mit all deiner Wucht. Ich weiß es wird weh tun, gib mir dein bestes! Allein beim Schreiben merke ich, wie ich schlucken muss. Doch tatsächlich, damit kommt auch ein bisschen der Kampfgeist an. Du bist kein Opfer. Du wirst siegen.

Hier und Jetzt: Eckhart Tolle hat hierzu ein wunderbares Buch verfasst. Wieder mal die Möglichkeit, mithilfe des Verstandes die Sorgen und den vom Verstand verursachten Anxiety auszuschalten. Kopf ausschalten, unnötige Gedankenkreise stoppen, im hier und im Jetzt bleiben. Es gibt keine Zukunft. Es gibt keine Vergangenheit. Es gibt nur das Jetzt. Dies benötigt wirklich viel Übung, und wer z.B. Übung in der Meditation hat wird es hier tatsächlich leichter haben. Gedanken kann man aktiv die Kraft nehmen, wenn du merkst dass deine Gedanken kreisen…stop! Du bist nicht deine Gedanken. Frage dich, was fehlt dir in diesem Augenblick? Nichts, du bist sicher.

Alarmzustand Schmerzanehmen: da ist sie, die Panikattacke. Der Alarm. Der Körper. Das Gefühl. Ich drohe zu ersticken. Das ist der Part wo ich aus dem Kopf in das Gefühl, in den Körper geh. In das gespeicherte Trauma. Wo tut es im Körper weh? Wie fühlt sich der Schmerz an (pocht es, heiß, kalt, stechend, feurig, etc.). Daraufhin lege ich eine Hand darauf und spüre einfach in mir rein. Manchmal rede ich mit dem Schmerz und stelle mir vor das ist mein Inneres Kind das sich meldet. Über meine Atmung versuche ich auch Liebe in diese Stelle zu führen. Wenn es mir zu viel wird, dann wende ich mich an einem anderen (neutralen) Körperteil. Dann komme ich zurück zur Schmerzstelle. Zum Alarm. Und so weiter und so fort. (Interessante relevante Techniken hier sind z.B. die Organsprach-Therapie und Somatic Experiencing (SE)® ) Vor Allem hierbei können Emotionen aufkochen, lass sie fließen und nehme sie an. Wir wollen sie nämlich nicht mehr verdrängen. Und DAS ist auch das schmerzhafteste, schlimmer vielleicht als sich den Arm zu brechen. Heule dich aus. Es geht vorbei. Denke doch sorum, siehst du ein Kind alleine auf der Strasse heulen, würdest du es sofort helfen oder? Dann warum auch nicht deinem inneren Kind dieselbe Zuwendung schenken?

Atmen: wenn die Tsunamiwelle der Panik, des Alarms, des Schmerzes droht und ich erschöpft bin und nicht mehr kann, dann greife ich zu einer bestimmten Atmung. Atmen ist sowieso immer mein Kompass, denn hiermit kann ich nicht nur mein Körper beruhigen sondern auch den Zustand meines Körpers „ablesen“. Eine effektive Atemtechnik von Dr. Russell Kennedy, die ich in so einer Situation anwende: Drei Mal kurz und stark durch die Nase atmen, anhalten, dann die Luft über den Mund langsam rauszischen lassen.

Sich Zeit gönnen: Wenn so ein hinderliches Muster oder Traumata schon länger verdrängt wurde, kann es länger dauern bis du den Zugang zum Gefühl erhältst. Das ist kein Quick-Fix! Das benötigt Zeit und Geduld. Schenk sie dir selbst! Wer außer du selbst hat deine Zeit am meisten verdient?? Sollte ein Kind auf der Straße sich verletzen und heulen, läufst du natürlich hin und hilfst. Warum also nicht dieselbe Hingabe DEINEM eigenem inneren Kind schenken?

Natürlich ist es eine Übungssache. Üben, üben, üben. Dich mit dem Trigger konfrontieren. Es ist auch eine Disziplinsache. Wie bei einer Sucht ist der Weg über die Konfrontation über den Entzug alles andere als Leicht. Es sind nicht nur körperliche aber auch sehr starke mentale Herausforderungen die du dir dabei stellst. Und das ist schwierig. Hol dir Hilfe. Eine Supportgruppe, eine gute Freundin, ein Therapeut. Das musst du nicht alleine machen.

Du schaffst es! Es lohnt sich.

 

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Viel Spaß!

Estrella Piechulek

Liebe, Wahrheit und Weisheit

Es geht vorrangig um dich, deinen Gang und deinen Weg, nicht um das Endziel. Es sind die Schritte und Momente dazwischen, die wirklich zählen. Verliebt im Leben! Millionenfach wurde mein Herz gebrochen, meine Liebe ist umso mehr gewachsen. Ich freue mich, euch in eurem Weg zu inspirieren.

Estrella Piechulek

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